Kurz vor der Sommerpause hat das Bayerische Kabinett ein Sonderinvestitionsprogramm beschlossen, um kleine Wohneinheiten zu fördern, in denen Menschen mit und ohne Behinderung zusammenleben können.
Große, stationäre Einrichtungen, in denen behinderte Menschen leben, sollen umgewandelt und dezentralisiert werden. Die Bewohner sollen selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Dafür sollen den Trägern in den nächsten 20 Jahren 400 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden.
Quelle: Bericht aus der Kabinettsitzung
Wirkliche Inklusion kann nur umgesetzt werden, wenn die Verantwortlichen für die bestehenden Großeinrichtungen nicht – wie schon oft geschehen – leichter behinderte Menschen in kleine Wohneinrichtungen umziehen lassen und die freien Plätze für Menschen mit hohem und komplexem Hilfebedarf umstrukturieren.
Die Bedingungen in diesen geplanten kleinen Wohneinheiten müssen auch für Menschen mit komplexem Hilfebedarf geeignet sein.
Inklusion muss für alle gelten. Auch schwerstmehrfachbehinderte Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf müssen selbstbestimmt mitten in der Gesellschaft leben dürfen. Geht das Geld nur an stationäre Angebote der großen Träger? Dann sind diese wohl Ansprechpartner für die Eltern. Ich sehe noch keine inklusiven Wohnmodelle der großen Träger für Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf. Ambulantes Wohnen ist für diese Personengruppe aber mit Hilfe des Trägerübergreifenden Budgets schon möglich, wenn engagierte Betreuer sich um geeigneten Wohnraum kümmern und ambulante Pflegedienste alle erforderlichen Leistungen anbieten. Das wollen und können aber nicht alle Eltern.Geld ist jetzt da. Schaun wir mal was die Lebenshilfen vor Ort draus machen. Denn die geistig behinderten Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf sind die Gruppe, für die es am schwierigsten ist , inklusive Wohnangebote zu finden.Und sie haben nur die Lebenshilfe als Lobby.